Die SG müht sich zum zweiten Heimsieg der Saison. Beim 22-20 (9-12) gegen den TSV Bad Saulgau II zeigt sich die Müller-Truppe 45 min in einem Dämmerzustand. Ob es noch die Schockstarre aus den letzten zehn min der Begegnung gegen Langenau/Elchingen war, oder man die Gäste einfach zu sehr auf die leichte Schulter nahm, ist zu klären. Dank eines starken Keepers Aicham und einer in den letzten 15 Minuten endlich zupackenden Abwehr gelang letztendlich ein schmeichelhafter Pflichtsieg. Vor den beiden Spitzenspielen in Isny und Leutkirch muss das Team nun jedoch sein kleines Formtief unbedingt hinter sich lassen und wieder voll konzentriert auf Torjagd gehen.
Die Begegnung gegen Saulgau startete gar nicht einmal schlecht. Jack Müller schickte zu Beginn eine junge Formation auf das Feld, die seine Sache bis zur 4-2- und 5-3-Führung auch ordentlich machte. Der TSV ließ sich jedoch nicht abschütteln. Dies lang zum einen an der miserablen Chancenauswertung, die einen größeren Vorsprung verhinderte. Zum anderen lud man die Gästeschützen um den erfahrenen Spielertrainer Oßwald (7 Tore) in der Regel dazu ein, aus 7-8 Metern ungehindert abzuschließen. Anstatt den Gegner zu beackern und anzugehen, schaute man in der Regel dem Duell Torhüter gegen Schütze gespannt zu und gab sich unbeteiligt. Die Folge war ein 9-12 Halbzeitrückstand. In der SG-Kabine musste nicht viel besprochen werden während des Pausentees. Es war allen Beteiligten klar, woran zu arbeiten ist. Zumindest in der Theorie. Die Praxis erwies sich zwischen der 31. und der 45. Min sehr ernüchternd. Nach dem 10-12-Anschlusstreffer verfiel die SG in Hektik und man suchte die Schuld am Misserfolg wahlweise bei den Unparteiischen oder den Mitspielern. Eine verheerende Kombination, die über 10-14 zu einem 12-18 (!) Rückstand 15 Minuten vor Spielende sorgte.
Die nun folgende Auszeit schien irgendetwas im Team ausgelöst zu haben. Ob es das eigene Erstaunen an 12-Heimtreffern in einer Dreiviertelstunde gegen ein Team aus dem Tabellenmittelfeld war oder die Erkenntnis, dass der Erfolg nur über Einsatz, Wille und einen Teamgedanken funktioniert, bleibt das Geheimnis eines jeden Spielers. Doch plötzlich zeigte die SG, was in ihr steckt. Die Abwehr agierte aggressiv und attackierte die Gegenspieler erfolgreich. Drei schnelle Treffer in 120 Sekunden (15-18) weckten Emotion und Siegeswille und man war plötzlich zurück im Spiel. Den Gästespielern schwand merklich die Kraft, die SG drückte nun auf das Tempo. Zwei Treffer in Folge durch Rückkehrer Manuel Slotta nach starken Anspielen von Timo Vogg sorgten für das 19-19, Dennis Schwager brachte die SG in der 55. Minute dann postwendend mit 20-19 in Führung. Diese Führung ließ das Team sich auch nicht mehr nehmen. Letztendlich siegte man dank einer 10-2 Serie mit 22-20 und baute sein Punktekonto auf 8-2 aus.
Nun geht es in den nächsten beiden Spielen um die Wurst. Gegen Isny (11-3) und Leutkirch (9-3), beide Teams aktuell aufgrund mehr ausgetragener Spiele knapp vor der SG, wird sich zeigen wohin die Reise in dieser Saison geht. Beide Spiele werden auswärts bestritten. Noch ist es knapp in der Tabelle. Mit Laupheim, Langenau und Wiblingen lauern drei Teams mit nur einem Minuspunkt mehr direkt hinter der SG. Auch im Hinblick auf den 5. Tabellenplatz, der für die neue eingleisige Bezirksklasse qualifiziert, darf kein Punkt verschenkt werden in dieser ausgeglichenen Liga. Gegen Saulgau fuhr man die Ernte noch einmal ein, die nächsten beiden Gegner werden eine solche SG-Leistung jedoch ausnutzen.
Die SG spielte mit:
Aicham, Müller (Tor); Rukavina (6), Schwager (5/1), Slotta (3), Schmid M. (3), Schmid S. (2), Held (1), Kienborn (1), Vogg (1), Meißner, Frank, Albert, Reichenbecher.