Die vergangenen Wochen glichen eine Abzählreim. Jede Woche fehlte den Männern 3 der SG Burlafingen/Ulm 3. Manchmal wegen Arbeit oder Familie, oft wegen kleinerer oder größerer Verletzungen. Für die Auswärtspartie bei Rot-Weiß Laupheim 3 waren noch acht Akteure übrig. Für sie war es für längere Zeit der letzte Auftritt, für einen wohl sogar der letzte überhaupt.
Nach dem miesen und unkonzentrierten Aufwärmen schickte Trainer Norman Roehl sein Team mit eindringlichen Warnungen ins Spiel. Klar, angesichts der Tabelle und der davor bärenstarken Leistungen schien die SG deutlicher Favorit zu sein. Doch angesichts der Personallage und eben der unmittelbaren Spielvorbereitung schien nichts mehr selbstverständlich. Zwar machte Daniel Steitz früh das erste Tor, doch es dauerte rund eine Viertelstunde, bis die M3 ihrer Favoritenrolle allmählich gerecht wurden und davonzogen. Auch dank einiger guter Paraden des angeschlagenen Keepers Oliver Hutter.
Der FCB wurde bei den Würfen exakter, vor allem Alexander Kienborn und András Ispán netzten quasi nach Belieben, aus allen Lagen und von allen Positionen ein. Die Abwehr wurde sattelfester und die M3 kamen zu etlichen Gegenstößen. Auch der abgezockte Defensivspezialist Thorsten Egner trug sich dabei in die Torschützenliste ein. Schon zur Pause (8:21) hatte jeder Akteur mindestens einmal getroffen. Trainer Roehl ermahnte seine Spieler in der Halbzeit, ja nicht nachzulassen. Denn Verletzungen drohen oft dann, wenn die Konzentration nicht so hoch ist, wie sie es sein sollte.
Zwar erlaubten sich die Männer 3 ein paar Fehlpässe und Abwehrlücken. Souverän blieben sie trotzdem. Florian Ziesel, zuletzt verletzt ausgefallen, traf selbst oder legte für Außenspieler Sebastian Mayr auf. Alexander Kienborn verwandelte einen Gegenstoß nach dem anderen. Sebastian Sieber riss Lücken für die Kollegen im Rückraum und suchte Kreisläufer Daniel Steitz. András Ispán schoss in Serie von der Halbposition. Für ihn war es das wohl letzte Spiel im Trikot der SG. Der abermals treffsichere und abwehrstarke Ungar wechselt beruflich nach Crailsheim um. Ein großer sportlicher wie menschlicher Verlust für Team und Verein – danke für tolle Jahre, tolle Spiele, tolle Erlebnisse!
Auch der Rest der Mannschaft legt den Ball nach dem 19:42 in Laupheim fürs Erste beiseite. Als unangefochtener Tabellenführer mit 10:0 Punkten und einem bemerkenswerten Torverhältnis von 162:96 Treffern. Während der benachbarte Bayerische Handballverband die Saison angesichts der Corona-Lage pausiert, lässt der Handballverband Württemberg weiter spielen. Mit Blick auf die Ansteckungsgefahr für Spieler und Betreuer will die SG Burlafingen/UIm aber zunächst bis einschließlich 9. Januar auf Spiele verzichten. Die Partien gegen die HSG Lonsee/Amstetten und die Burlaginger M2 können also vor Weihnachten nicht mehr ausgetragen werden.
Für die SG spielten: Hutter (Tor); Kienborn (13), Ispán (9), Steitz (7), Mayr, Sieber, Ziesel (alle 4), Egner.