Was für ein Spiel, was für ein Jahr. Die Saison ist noch nicht vorbei – aber die Zeit für Lobeshymnen ist definitiv gekommen. Nach zwölf von 14 Spielen stehen die Männer 3 der SG Burlafingen/Ulm als Meister der Kreisliga B und als Aufsteiger fest. Die entscheidenden zwei Punkte brachte ein 26:29 im Derby gegen die Männer 2. Von vereinsinternen Absprachen war keine Spur. Auch die M2 haben eine bärenstarke Saison gespielt, sie wollten zum Abschluss und im Abschiedsspiel des Trainerduos Jürgen Höhn und Michael Mangold noch einmal alles geben. Und sie brachten die M3 vor allem in der Anfangsphase gewaltig in Bedrängnis.
Nach einem nervösen Auftakt beider Teams ging das junge M2-Team mit 2:0 und später mit 6:3 in Führung. Dann bauten die M3 die Defensive um, nahmen ihren Gegnern im Rückraum den Platz zur Entfaltung und erkämpften sich bis zur 10. Minute ein Remis (6:6). Nach einer Auszeit durch Spielertrainer Norman Roehl gingen die M3 erstmals in Führung. Es folgte ein Beweis für den Geist, der in der Mannschaft steckt: Sebastian Sieber war beruflich in Berlin. Ein kurzer Sprung nach Hause, direkt weiter in die Halle, warm machen, zwei Gegenstöße in Serie, zwei Tore Führung für die Männer 3 – beeindruckend. Die Bereitschaft, sich fürs Team einzusetzen, ist enorm. Die Bereitschaft, über die Schmerzgrenze zu gehen, auch. Beeindruckend, wie Florian Ziesel, Frederik Daus oder Sebastian Aicham sich auf teils ungewohnten Positionen aufrieben und in der Abwehr kämpften. Beeindruckend, wie Daniel Steitz nach langer Verletzungspause direkt als bester Torschütze zurückkam. Beeindruckend, wie Alexander Kienborn das Spiel lenkte und selbst einnetzte. Beeindruckend, wie Abwehrchef Norman Roehl und Torwart Oliver Hutter den Laden hinten dicht hielten. Beeindruckend wie Routinier Michael Keim seine ganze Übersicht und Klasse ausspielte. Beeindruckend, wie Sebastian Mayr den Spielaufbau der M2 lahmlegte. Beeindruckend, wie sich Björn Buchholz in den Dienst der Mannschaft stellte. Beeindruckend, wie Torsten Egner den Sack kaltschnäuzig mit zwei späten Toren zumachte. Und da sind ja bloß jene genannt, die am Donnerstag den Kader der M3 bildeten.
Wieder einmal fehlten mit Matthias Schmid und Cemil Günes zwei wichtige Pfeiler kurzfristig. Wieder einmal machte die Mannschaft das wett. Noch etwas war in dieser Zeit beeindruckend: die Bereitschaft, mit der Akteure der Männer 1 und der Männer 2 den phasenweise durch Corona, Verletzungen und Sonstiges gebeutelten Männer 3 personell aushalfen. Chapeau und vielen Dank für die tolle Unterstützung!
Am Donnerstagabend im Nachholspiel in Offenhausen war es aber ganz allein die angestammte dritte Manschaft. Nach der durchwachsenen Anfangsviertelstunde erlaubte die bärenstarke Abwehr den Männern 2 bis zum Pausenpfiff nur noch vier Tore. Im zweiten Durchgang wuchs der Vorsprung sogar noch. Die Abwehr blieb konzentriert, vorne fanden die Würfe den Weg ins Tor. In den letzten Minuten wurde das Spiel aber noch einmal fahrig. Waren es die kraftraubenden 50 Minuten gegen die schnellen Vereinskameraden? War es die gefühlte Sicherheit, dass jetzt nichts mehr anbrennen würde? Knapp wurde es nicht mehr, auch wenn die M2 nochmal tüchtig Gas gaben. In der letzten Sekunde markierte Torsten Egner den letzten Treffer des Abends. Danach wurde nur noch gefeiert.
Für die M2 spielten: Weghake, Hefler (beide Tor); Seitz (8), Timm (5), Bubnic (4), Unseld (3), Seeßle (2), Amberg, Aslan, Böck, Gerdes (alle 1), Harth, Schretzmeier.
Für die M3 spielten: Hutter (Tor); Steitz (9/2), Kienborn (6), Mayr (4), Sieber (3), Daus, Egner (beide 2), Aicham, Keim, Roehl (alle 1), Buchholz, Ziesel.